Baukulturelles Get Together © Stiftung Baukultur Schweiz - Fotograf: Conrad von Schubert
21 settembre 2023
Stiftung Baukultur Schweiz | Da un punto di vista personale
Landen in schönster Kulisse
Die 34 Grad Celsius im Schatten am Abend des 22. Augusts konnte die illustre Gruppe von Mitgliedern der Stiftung Baukultur Schweiz und Entscheidungsträgern der Immobilien- und Baubranche oder der Verwaltung nicht abhalten, sich im Garten der Geschäftsstelle im Botschaftsviertel von Bern zu einem informellen Get Together zu treffen.
Viel Zeit, sich in der Kühle des alten Baumbestands zu erholen, gab es aber zu Beginn keine. Weit gefehlt, wer meinte, er könne ein kühles Glas Wasser oder Bier in einer geselligen Runde Gleichgesinnter trinken – zuerst wurde gearbeitet: Die neun Thesen, die im Hinblick auf die Tagung in Lausanne zum Thema Baukultur im Bestand 2022 erarbeitet wurden, galt es zunächst in Gruppen zu diskutieren. Ariane Widmer Pham, Kantonsplanerin in Genf und Stiftungsrätin, führte ins Thema ein. Sie fasste die Stossrichtung der Tagung folgendermassen zusammen: Der Bestand müsse als Assemblage verstanden werden, die nicht nur das «wertvolle» kulturelle Erbe umfasst, sondern einen materiellen zukünftigen Wert darstellt. Ausserdem sei der ökologische Wert des Bestands relevant für das Überleben zukünftiger Generationen.
Einführung durch Ariane Widmer Pham © Stiftung Baukultur Schweiz - Fotograf: Conrad von Schubert
In Gruppen diskutierten die geladenen Gäste danach Themen wie reparieren und sanieren als Massnahme, um die Abfallproduktion und den CO2Ausstoss zu verringern, Decarbonisierung und ökologische Baumaterialien, Kreislaufwirtschaft, Low-Tech und Suffizienz. Doch man machte sich auch Gedanken zu thematisch höher fliegenden und weniger konkreten Begriffen und Massnahmen wie «mehr Poesie» und «Landen» (atterir gemäss Bruno Latour, vgl. Où atterrir ? Comment s’orienter en politique, Paris, La Découverte, 2017).
Diskussionen in Gruppen © Stiftung Baukultur Schweiz - Fotograf: Conrad von Schubert
Präsentationen im Plenum © Stiftung Baukultur Schweiz - Fotograf: Conrad von Schubert
Die danach von Christian Schnieper, Business Development Real Estate Fundamenta Group, Susanne Zenker, SBB Immobilien Leiterin Development/GL-Mitglied, Ludovica Molo, Präsidentin vom BSA und Yvonne Kuhn, Leiterin Hochschulbauten beim eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung präsentierten Beiträge sorgten für reichlich Gesprächsstoff, denn Baukultur im Klimawandel muss sich in einem Gleichgewicht befinden zu anderen dringlichen Themen wie Innenverdichtung oder energetischer Sanierung. Doch wie schaffen wir das?
An dem heissen Sommerabend konnte keine Lösung gefunden werden, aber man stellte beim anschliessenden Apéro Riche einmal mehr fest, dass nichts über persönliche Treffen und Gespräche in entspannter Atmosphäre gehen, wenn es darum geht, sich auszutauschen und zu vernetzen - um gemeinsam für eine wichtige Sache einzustehen. In diesem Fall die Baukultur.
Kulinarischer Genuss © Stiftung Baukultur Schweiz - Fotograf: Conrad von Schubert
Stiftung Baukultur Schweiz
Die Stiftung Baukultur Schweiz ist eine nationale, neutrale und politisch unabhängige Stiftung. Im Frühjahr 2020 gegründet, bringt sie Akteure zusammen, schafft Plattformen, initiiert Prozesse und macht sich stark für jene, welche die Grundlagen der Baukultur inhaltlich ausarbeiten oder diese in der Praxis umsetzen.