Hohe Baukultur - ESG inklusive

Baukultur umfasst sämtliche menschliche Tätigkeiten, welche den gebauten Lebensraum verändern, mithin das Gebaute, das Ungebaute, sogar das erst Projektierte. Ist Baukultur von Qualität, so spricht man von hoher Baukultur.

Gemessen wird hohe Baukultur anhand der acht Kriterien des Davoser Qualitätssystems für Baukultur, nämlich

• der Gouvernanz,
• der Funktionalität,
• der Umwelt,
• der Wirtschaft,
• der Vielfalt,
• des Kontextes,
• des Genius Loci sowie
• der Schönheit.

Diese stehen in einer Wechselbeziehung zueinander und überschneiden sich thematisch in ihren Inhalten. Sie können überdies im Laufe der Zeit adaptiert und weiterentwickelt werden.

ESG ist ein Drei-Säulen-Modell, bestehend aus den Säulen Environment, Social und Governance. Im Sinne der durch ESG verfolgten nachhaltigen Entwicklung sind diese drei Elemente bei Nachhaltigkeitskonzepten zu berücksichtigen.

Das zeigt, dass hohe Baukultur und ESG unabhängig voneinander existieren und nebeneinander bestehen. So richtet sich hohe Baukultur denn auch primär an die Bau- und Immobilienwirtschaft sowie die öffentliche Hand. ESG verfolgt einen globalen Anspruch für sämtliche Wirtschaftszweige. Entsprechend führt es zu vielen Überlappungen der acht baukulturellen Kriterien sowie der ESG-Elemente.

Wo greift ESG für die Bau- und Immobilienwirtschaft zu kurz? Die räumliche Gestaltung im identitätsstiftenden Kontext – sowohl historisch wie auch zukunftsgerichtet – fehlt. Die Wirtschaftlichkeit und die insbesondere in der Bau- und Immobilienwirtschaft hohen Investitionsvolumen werden nicht beleuchtet. Mit baukulturellem Engagement können langfristige Renditen und ressourcenschonende Investitionen geplant und getätigt werden.

Wer für hohe Baukultur in seiner Tätigkeit einsteht und gemäss dem Davoser Qualitätssystem agiert, leistet auch einen substantiellen ESG Beitrag.